27.09.2016
Im nächsten Jahr gehen die Bad Hersfelder Festspiele in ihre 67. Saison. Was 1950, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, in damals noch bescheidenem Rahmen startete, hat sich mittlerweile zu einem nationalen Kulturevent entwickelt. Allerdings hinkt die räumliche Ausstattung der Festspiele inzwischen so sehr den aktuellen Anforderungen hinterher, dass Abhilfe dringend geboten ist.
So ist vor allem der Werkstatt- und Funktionsbereich im Stift derart überaltert, dass die Mannschaft dort Jahr für Jahr enorme Anstrengungen unternehmen muss, um den Ansprüchen des Theaterfestivals überhaupt noch gerecht werden zu können. Das „Alte Zollhaus“, in dem sich Werkstätten, ein Teil des Kleiderfundus und der technischen Büros befinden, hat mittlerweile schwere Bauschäden. Das Gebäude, das seit Beginn der Festspiele stets ein Provisorium darstellte, lässt teils nur noch dank ausgedehnter Improvisationskünste nutzen.
Abhilfe soll nun ein Neubau schaffen, der der steigenden Bedeutung der Bad Hersfelder Festspiele gerecht wird. Mit einem neuen Multifunktionsgebäude im Stift sollen zudem die Funktionen des Gebäudeensembles im Stift neu festgelegt werden. Die Festspielverwaltung und das städtische Museum sollen aus dem derzeitigen Standort im „Zehntgebäude“, dem so genannten „Fruchtmagazin“, aus- und in das neue Multifunktionsgebäude einziehen.
Nur ein allererster Entwurf - aber so oder so ähnlich könnte das neue Festspielfunktionshaus aussehen
Die Gesamtkosten wurden von den städtischen Fachleuten mit insgesamt 4,85 Millionen Euro veranschlagt. Darin eingeschlossen sind die Kosten eines Architekturwettbewerbes, die Abrisskosten des alten Zollhauses, Kosten für die archäologische Begleitung der Baustelle im Stiftsbezirk, Kosten für Anpassung der Bauleitplanung und der Neubau des Funktionsgebäudes.
Um das benötigte Gebäude finanzieren zu können, hatte sich die Stadt an Staatsminister Michael Roth gewendet. Michael Roth setzt sich beim Bund seit vielen Jahren für die Bad Hersfelder Festspiele ein und hatte bereits im Vorfeld erklärt, dass er das Multifunktionsgebäude unterstütze. Staatsminister Roth hat mittlerweile den Antrag und die umfangreiche "Machbarkeitsstudie Festspielfunktionshaus" auch für die Haushaltsberatungen des Bundes weitergegeben.
Angestrebt wird eine 50-prozentige Förderung des Bauvorhabens. Die andere Hälfte soll über den städtischen Haushalt finanziert werden.
Um eine optische Vorstellung eines solchen Gebäudes an dem Standort zu erhalten, hat der Magistrat ein Designbüro auch mit einem ersten Gestaltungsvorschlag für das Gebäude beauftragt. Dieser Entwurf liegt vor, und er ist ebenso spektakulär wie perfekt in das bestehende Ensemble integriert.
In einer kleinen 3D-Animation lässt sich der Neubau auch schon mal "begehen":