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Ausgabe 18/2017

Christoph Helbig: Auf in die Freibadsaison 2017!

02.05.2017

Christoph Helbig ist Fachangestellter für Bäderbetriebe. Im Volksmund eher geläufig als „Bademeister“.

Räumen wir erst einmal mit dem Klischee Nr. 1 auf, das da wäre: Der Bademeister steht in seiner ganzen attraktiven Autorität lässig am Beckenrand und lässt sich tagein, tagaus von den weiblichen Badegästen anhimmeln. Baywatch lässt grüßen. Die Realität sieht dann aber doch anders aus. Nette Kontakte gibt es durchaus, aber Flirten als Bestandteil des Berufsbildes? Fehlanzeige. Das zumindest behauptet Christoph Helbig.

Langweilig ist der Beruf, den er sich ausgesucht hat, aber keineswegs. Er umfasst weit mehr, als dem Badegast vielleicht bewusst ist. Der Fachangestellte für Bäderbetriebe beaufsichtigt nicht nur die Schwimmbecken, sorgt für die Einhaltung von Ordnung und Sicherheit und erteilt Schwimmunterricht, sondern ist auch für die Reinigung des Badebereichs zuständig. Ein großes Teil der Arbeit entfällt auf die Schwimmbadtechnik, auf die Pflege und Wartung der technischen Anlagen. Wie viel Technik tatsächlich dazu gehört, hat Christoph Helbig auch erst so richtig während seiner Ausbildung erfahren.

Die dreijährige Ausbildung absolvierte der heute 35-Jährige in seiner Heimat: Bernburg in Sachsen-Anhalt. Schon als Jugendlicher gehörten Schwimmen, aber auch Rudern und Fußball zu seinen Hobbies. Die Berufswahl zu treffen, fiel ihm nicht schwer. „Der Betrieb ‚Schwimmbad‘ hat mich einfach fasziniert“, erzählt er. Im Schwimmbecken war er schon fit und die Prüfung zum Rettungsschwimmer, das DLRG Silber-Abzeichen, legte er während der Ausbildung ab. Nach erfolgreich bestandener Gesellenprüfung entdeckte er im Internet die Stellenausschreibung in Bad Hersfeld. Für seinen Traumberuf wechselte er kurzerhand Arbeits- und Wohnort.

Seit 2002 ist Christoph Helbig eines der vertrauten Gesichter (nicht nur) an den Beckenrändern des Aqua Fit (Hallenbad) und des Geistalbads (Freibad). Im Aqua Fit kennen ihn die Gäste überdies als „den Mann mit dem duftenden Holzeimer“, denn dort ist er unter anderem auch für die Sauna-Aufgüsse zuständig. Den Titel „Sauna-Meister“ darf er seit 2012 führen – ein Jahr, nachdem er 2011 die Meisterprüfung als Fachangestellter für Bäderbetriebe abgelegt hat. 2016 folgte noch die Qualifikation als DLRG-Ausbilder. Damit kann er nun anderen Kollegen den „Rettungsschwimmer Silber“ abnehmen, der alle zwei Jahre neu geprüft wird.

Christoph Helbig blickt auf nunmehr 15 Jahre Erfahrung mit den Hersfelder Badegästen zurück. Die Besucherzahl von durchschnittlich 60. – 70.000 Sommerbadegästen pro Jahr ist dabei recht konstant geblieben. Je mehr Betrieb, umso lieber ist es dem Bademeister. „Dazu müssten wir mal wieder einen Sommer mit Superwetter haben. So wie im Jahr 2003. Damals wurde sogar die 100.000er Marke geknackt“, erinnert er sich.

Als Bademeister erlebt man so Einiges. Eine Geschichte ist ihm besonders in Erinnerung geblieben: Ein älterer Herr trieb nach einem Herzanfall bewusstlos im Schwimmbecken. Christoph Helbig holte ihn aus dem Becken und begann sofort mit der Wiederbelebung. 14 Tage später bedankte sich der Herr mit einer Flasche Sekt bei seinem Retter – und kam dann auch wieder regelmäßig zum Schwimmen.

Christoph Helbig, der selbst Vater einer neunjährigen Tochter ist, nimmt die Schwimmabzeichen ab und begleitet die beliebten Spielenachmittage. Außerdem organisiert er regelmäßig die „Lange Saunanacht“ im Aqua Fit. Alle Termine stehen immer aktuell auf der Bäder-Website: www.baeder-hef.de

Wenn er einen dicken Topf Geld für die Bäder bekäme, würde Christoph Helbig in eine spektakuläre Rutsche für das Geistalbad investieren. „Eine Attraktion, die die Besucher von weit her nach Bad Hersfeld holen würde – das wäre was!“, schwärmt der Bademeister. Aber auch ohne Super-Rutsche freut sich Christoph Helbig auf die gerade eröffnete Freibadsaison. Er und seine 4 Kollegen (davon zwei Kolleginnen) haben seit Wochen alle Vorbereitungen getroffen und sind bereit. Seit dem 2. Mai heißt es nun wieder: „Herzlich Willkommen im Geistalbad!“ Nun wird sich auch weisen, ob es tatsächlich so schlecht um die Flirtbereitschaft der Hersfelder Bademeister bestellt ist. ;-)

 

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