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Ausgabe 18/2019

Torsten Wiegand – „Ich bin gekommen, um zu bleiben“

25.04.2019

Torsten Wiegand blickt vom Balkon des Multifunktionsraums der Stadtbibliothek auf den Marktplatz hinab. Dort, wo jetzt noch Autos parken, wird in einigen Wochen die Landesausstellung auf dem Hessentag zu bestaunen sein. Die Landesausstellung ist jetzt „seine Spezialaufgabe“. Die Errichtung der 2.800 qm großen Halle und die damit verbundene Organisation, Abstimmung und Koordination von Zeltbau- und Infrastrukturfirmen, liegt in seinen Händen. Außerdem bildet er die Schnittstelle zur Staatskanzlei. Wenn er schildert, was alles dazu gehört, versteht man, warum der Aufbau fast vier Wochen dauert. Neben der Errichtung der temporären Halle an sich müssen schließlich müssen auch Strom-, Wasser- und Telefon- sowie Daten-Anschlüsse gelegt, die Messestände sowie LED-Wände, Touch-Panels und Scheinwerfer eingerichtet werden und vieles mehr.

Neben dem Endspurt auf den Hessentag läuft aber selbstverständlich auch der normale Arbeitsalltag weiter. Dabei hat Torsten Wiegand erst am 1. Februar bei der Stadtverwaltung angefangen. Von „langsam einarbeiten“ kann da keine Rede sein. Der Einstieg mitten in diese heiße Phase hinein, stellt schon eine ganz besondere Herausforderung dar. „Das ist mehr als von 0 auf 100“, erklärt Torsten Wiegand. „Aber das ist ja auch das Spannende“.


Als stellvertretender Fachbereichsleiter Immobilienmanagement (FB-Leitung: Anke Hofmann) ist er für alle bautechnischen Belange und Bauunterhaltungen der Kreisstadt zuständig. Dazu gehören die Instandhaltung und kleinere Um- und Anbauten der städtischen Gebäude wie der Bürgerhäuser, der städtischen Kindergärten und Kitas, Verwaltungsgebäude und städtischen Wohnungen.

Ein Vorteil für den Diplom-Ingenieur Torsten Wiegand ist es, dass er auch „die andere Seite“ kennt. Denn neun Jahre lang war er als Projektleiter für das hiesige Architekturbüro Dorbritz tätig. Zu den Projekten, an denen er in dieser Zeit mitgearbeitet hatte, gehörten unter anderem der Umbau des St. Elisabeth-Krankenhauses und der Neubau des Verlagsgebäudes der Hersfelder Zeitung. Als externer Planer hatte er schon damals mit Bebauungsplänen der Stadtverwaltung zu tun, z.B. beim Neubau des Parkhauses Klinikum und bei der Errichtung der Solaranlage auf dem Flugplatz Johannesberg. Beim aktuellen Projekt „Breitenstraße 57“ – dem Umbau des ehemaligen Telekom-Hauses für die städtische Verwaltung – war er vor eineinhalb Jahren bereits in die Machbarkeitsstudie involviert und hatte mit Anke Hofmann zu tun.

Das Interesse an Architektur wurde bei Torsten Wiegand schon früh durch familiäre Beziehungen geweckt. 1976 in Bad Hersfeld geboren und am Fuße des Eisenbergs, in Raboldshausen, aufgewachsen, absolvierte er nach dem Abi als Einstieg in das Bauwesen zunächst eine verkürzte Bauzeichnerlehre, um anschließend in Kassel Architektur zu studieren. Nach dem Studium war er für zwei renommierte, überregional tätige Architekturbüros beschäftigt. Als 2010 sein Sohn geboren wurde, entschied die junge Familie, wieder zurück nach Bad Hersfeld, ebenfalls die Heimat von Torstens Frau, zu gehen.

Der Wechsel aus dem Architekturbüro in die städtische Verwaltung war ein ganz bewusster Schritt. „Nach den Jahren in der Privatwirtschaft habe ich mich für die Stadt Bad Hersfeld entschieden“, erklärt Torsten Wiegand. Als die Stelle in vorigem Jahr ausgeschrieben war, weil der Vorgänger Abbas Assi in den Ruhestand ging, ergriff er die Gelegenheit. Und er lässt keinen Zweifel daran, dass er seinen neuen Job nicht als Zwischenstation sieht: „Ich bin gekommen, um zu bleiben“, betont er.

Verbunden geblieben ist er auch seinem langjährigen Hobby: Der Fotografie. Den Grundstock für die Liebe zur Fotografie weckte sein Kunstlehrer am Obersberg, Wilfried Schlosser. Viele HersfelderInnen haben schon, bewusst oder unwissentlich, Fotos von Torsten Wiegand gesehen: Denn seit vielen Jahren fotografiert er stimmungsvolle Lullusfest-Impressionen für die Titelseite der Hersfelder Zeitung. Das in Kürze erscheinende Hessentags-Programmheft wird ein Foto von Torsten Wiegand zieren. Auch die Motive auf dem heute vorgestellten Hessentags-Souvenirbecher - stammen von ihm!

Nach dem Hessentag hofft er, sich vermehrt wieder bei seinen weiteren Hobbies, Jogging im heimischen Wald und Wandern in nah und fern, regenerieren zu können.

Torsten Wiegand versteht die Fotografie als Zeichnen mit Licht und hat sich auf Langzeitbelichtung während der Dämmerung spezialisiert