Der Newsletter-Blog
Ausgabe 48/2025
Abschlussveranstaltung Bad Hersfeld liest ein Buch 2025 – Vorfreude auf das Jubiläumsjahr
27.11.2025
Abschlussveranstaltung der Literaturaktion Bad Hersfeld liest ein Buch in der Stadthalle – auf der Bühne der Chor „Aria Alta“
Mit großer Resonanz und intensiven Gesprächen ging das stadtweite Literaturprojekt „Bad Hersfeld liest ein Buch“ in der gut gefüllten Stadthalle zu Ende. Im Jahr 2025 widmete sich die Stadt dem weltbekannten Werk „Das Tagebuch der Anne Frank“, dessen zeitlose Botschaften tief berührten. Mit zahlreichen Veranstaltungen an vielen unterschiedlichen Orten, setzten sich Lesepatinnen und Lesepaten sowie Schulen und Vereine, mit dem Buch auseinander und machten deutlich, wie relevant Annes Gedanken über Menschlichkeit, Hoffnung und Verantwortung auch heute noch sind. Die Abschlussveranstaltung bildete den feierlichen Höhepunkt dieser besonderen Leseinitiative.
Während der mehrwöchigen Aktion rückten die zentralen Themen des Tagebuchs immer wieder in den Mittelpunkt. Anne Franks unerschütterliche Hoffnung in einer von Bedrohung geprägten Lebenssituation führte zu intensiven Diskussionen über Mut, Zuversicht und den Glauben an das Gute im Menschen. Besonders in Schulen wurde hervorgehoben, welche Bedeutung das Schreiben für Anne hatte: als Rückzugsort, als Möglichkeit der Selbstvergewisserung und als Ausdruck ihrer inneren Stärke.
Die von Hermann Diel vom Hessischen Rundfunk moderierte Abschlussveranstaltung brachte noch einmal eindrucksvoll zum Ausdruck, wie vielfältig sich mit dem Werk auseinandergesetzt wurde.
Der Chor „Aria Alta“ unter der Leitung von Heidi Momberg eröffnete den Abend mit dem Lied „Von guten Mächten“ und der Lesung mit „Gedanken zum Tagebuch der Anne Frank“, vorgetragen von Leonie Röhling von der Gesamtschule Obersberg.
Bürgermeisterin Anke Hofmann hob in ihrer Begrüßung insbesondere die breite gesellschaftliche Basis der über 40 Veranstaltungen für alle Generationen hervor: „Lesen verbindet Menschen, Generationen und Lebenswelten.“
Es folgten Vorträge aus dem Tagebuch sowie kreative Beiträge der Konrad-Duden-Schule und der Gesamtschule Geistal. Eine szenische Darstellung, künstlerische Arbeiten und digitale Projekte zeigten die breite Wirkung der Leseinitiative. Lesungen aus dem Tagebuch übernahm Maja Wieter von der Gesamtschule Obersberg. Holk Freytag, der zudem die Planung der Veranstaltung übernommen hatte, regte mit einem Gedicht von Paul Celan, „Die Todesfuge“, sowie mit einem Beitrag des renommierten Publizisten Michael Friedman zum Nachdenken an. Für die musikalische Umrahmung des Abends sorgten Dr. Manuel Schmidtlein am Flügel und Matthias Laufer-Klitsch mit dem Saxophon.
In mehreren Gesprächen mit Dr. Verena Haug vom Anne-Frank-Zentrum in Berlin und mit Pfarrer Dr. Robert Brandau aus Bad Hersfeld wurde die anhaltende Relevanz von Anne Franks Botschaft, insbesondere im Hinblick auf Toleranz, Zivilcourage und den Schutz der Menschenrechte, hervorgehoben.
„Bad Hersfeld liest ein Buch 2025“ hat eindrucksvoll gezeigt, wie Literatur Menschen verbinden, historische Verantwortung bewusst machen und gesellschaftliche Diskussionen fördern kann.
Der Juryvorsitzende Dr. Thomas Handke bezeichnete die gesamte Literatur-Aktion als sehr gelungen und sagte: „Die Aktion wird vielen Beteiligten in Erinnerung bleiben und hat die kulturelle Gemeinschaft der Stadt nachhaltig gestärkt. Umso mehr freuen wir uns auf das nächste Jahr – das 25. Jubiläum der Aktion.“