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Ausgabe 38/2015

Feuerwehr-Bedarfs- und Entwicklungsplan zeigt Investitionsstau auf

15.09.2015

Die Gemeinden haben den gesetzlichen Auftrag, zur Erfüllung ihrer Aufgaben im Brandschutz eine Bedarfs- und Entwicklungsplanung zu erarbeiten.

Der im Jahr 2012 erstellte Feuerwehr-Bedarfs- und Entwicklungsplan für Bad Hersfeld wurde durch die Stabsstelle Feuerwehr in der Stadtverwaltung in Zusammenarbeit mit dem Wehrführerausschuss der Freiwilligen Feuerwehr Bad Hersfeld jetzt fortgeschrieben. Er ist mit der Kreisbrandinspektorin des Landkreises abgestimmt.

Das über 200 Seiten starke Papier geht zunächst von einer umfangreichen Ist-Analyse aus. Der unabhängige Technische Prüfdienst Hessen hat die Ausrüstung, Fahrzeuge und die Feuerwehrhäuser der Freiwilligen Feuerwehr Bad Hersfeld nach den landesweiten gültigen Vorschriften untersucht und bewertet. Nach einem „Ampelsystem“ werden die Ergebnisse in grün (vorschriftsmäßig), gelb (arbeitsfähig mit Defiziten) und rot (mangelhaft) klassifiziert.

Sehr erfreulich: Die Ausrüstung und Geräte für die derzeit 298 Einsatzkräfte sowie deren Ausbildungsstand sind nach Ansicht der Prüfer genauso in einwandfreien Zustand sind wie der Fahrzeugpark (alles im grünen Bereich).

Ein deutlich anderes Bild bieten die neun vorhandenen Feuerwehrhäuser: Vier von ihnen sind mit gelb (arbeitsfähig mit Defiziten) eingestuft, die fünf weiteren gelten als mangelhaft (rot). Einige der Immobilien würden in diesem Zustand die nächste Prüfung im Jahr 2019 wohl nicht mehr bestehen.

Bei Personal, Ausrüstung und Fahrzeugen "alles im grünen Bereich" - bei den Feuerwehrhäusern nicht

„Wir haben zwar nachweislich kein Sicherheitsproblem bei der Feuerwehr, wohl aber deutlichen Handlungsdruck bei der Politik. Dem aufgezeigten Investitionsstau im Bereich der Feuerwehrhäuser, der sich in den letzten 25 bis 30 Jahren aufgebaut hat, muss in den nächsten Jahren von der Stadt entgegengewirkt werden.“ deutet Bürgermeister Thomas Fehling die Ergebnisse des Berichts.

Neben einer Vielzahl von Maßnahmen in den einzelnen Einrichtungen werden darum auch grundssätzliche Standortentscheidungen vorgeschlagen:

Die Stadtteilfeuerwehren Asbach und Beiershausen sollen in Asbach zusammengelegt werden. Zudem wird vorgeschlagen, dass Feuerwehrhaus in Kohlhausen aus wirtschaftlichen Gründen aufzugeben. Es wird aber ausdrücklich von Seiten der Verwaltung und dem Wehrführerausschuss gewünscht, an der Freiwilligen Feuerwehr Kohlhausen, an ihren ehrenamtlichen Einsatzkräften sowie der Jugendfeuerwehr festzuhalten. Diese möchten aber ihren wichtigen Dienst für die Stadt und ihre Bürger im neuen Standort Fuldatal in Asbach verrichten.

Eine weitere Zusammenlegung ist für die Stadtteilfeuerwehren Kathus und Sorga in einigen Jahren geplant.

 

Der Finanzbedarf zur Erneuerung von Feuerwehrhäuser, der Ersatz von Einsatzfahrzeugen und eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen wird auf ein Investitionsvolumen von rund 10 Millionen Euro geschätzt. Mögliche Förderungen, deren Voraussetzung ein politisch beschlossener Feuerwehr-Bedarfs- und Entwicklungsplan ist, sind dabei aber noch nicht berücksichtigt.

Der Magistrat hatte unlängst der letzendlich zuständigen Stadtverordnetenversammlung empfohlen, den Feuerwehr-Bedarfs- und Entwicklungsplan so zu beschließen. Die wird das Thema in ihrer Sitzung am 24. September beraten.

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