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Ausgabe 50/2015

Unternehmensbesuch bei TLT-Turbo

08.12.2015

Christian Kosack begrüsste unlängst Bürgermeister Thomas Fehling zu einem Unternehmensbesuch. Kosack ist Standortleiter der TLT-Turbo GmbH.

Im Zweischichtbetrieb fertigt das Unternehmen in den ehemaligen Grenzebachhallen im Stadtteil Hohe Luft industriell genutzte Groß-Ventilatoren; Logistik und Verwaltung sind nur einige Meter entfernt im Gewerbegebiet der ehemaligen amerikanischen Kaserne beheimatet.

In Bad Hersfeld wird TLT-Turbo gerne mal mit der Firma TROX TLT verwechselt. Dabei ist die Firma Trox TLT der abgetrennte Gebäudeventilatorenbereich der TLT-Turbo. Dieser wurde 2012 an die die Firma Trox GmbH verkauft. Geblieben sind nach der Unternehmenstrennung 2012 die freundschaftliche Verbundenheit - und die unterschiedlichen Geschäftsfelder.

Während TROX TLT, an der B62 Richtung Eichhofsiedlung gelegen, Serienventilatoren produziert, sind das Kerngeschäft von TLT-Turbo große Industrieventilatoren in Einzelproduktion.

Seit 2013 ist Kosack Standortleiter für TLT-Turbo GmbH in Bad Hersfeld und damit verantwortlich für rund 130 Mitarbeiter. Zudem ist der gebürtige Rheinländer im Konzern Verantwortlicher für das Supply Chain Management, also Leiter für Fertigung, Einkauf und Logistik.

Standortleiter Christian Kosack (r.) und Bürgermeister Thomas Fehling in der Fertigungshalle der TLT-Turbo GmbH vor einem der tonnenschweren Ventilatoren

Die Firmenprodukte haben mit dem, was man sich landläufig unter Ventilatoren vorstellt – Fön, Heizlüfter oder Dunstabzugshauben – nichts gemein. Die Einzelstücke von TLT-Turbo sind mehrere Tonnen schwer und haben Durchmesser von bis zu mehreren Metern.

Sie haben Motorleistungen von 200 Kilowatt bis zu mehren Megawatt. Sie kommen in Kraftwerken, in Tunneln wie dem 50 Kilometer langen Gotthard oder weltweit in U-Bahnen zum Einsatz. Weitere Abnehmer sind Stahl- und Zementwerke sowie große Windkanalanlagen.

Die Ventilatoren werden individuell nach Kundenanforderungen hergestellt, der Automatisierunggrad ist entsprechend überschaubar. “Gut ausgebildete, qualifizierte Facharbeiter und Qualitätsproduktion auf hohem Niveau sind der Schlüssel. Wir können, was andere nicht können – darum sind wir auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig.“macht Kosack deutlich.

Nach einer knapp 190 Jahre andauernden, bewegten Firmengechichte, als Teil der Benno-Schilde Maschinenwerke, von Babcock bis zum Siemens-Konzerns, wurde die TLT-Turbo 2014 vom staatlichen chinesischen Konzern Powerchina übernommen.

Sehr interessiert diskutierte Fehling mit dem Standortleiter abschließend die positive Entwicklung seit der Übernahme. Von Technologie-Abschöpfung und Zerschlagung von mittelständischen Unternehmen durch internationale Großkonzerne kann zumindest im Falle von TLT-Turbo keine Rede sein.

Das Gegenteil ist laut Kosack der Fall: „Seit der Übernahme haben wir viel in den Standort Bad Hersfeld investiert und die Fertigungs- und Logistikfläche um mehrere tausend Quadatmeter erweitert. Des Weiteren wird am Standort Zweibrücken ein neues Entwicklungszentrum mit verschiedenen Prüfständen errichtet, um so die Know-how-Entwicklung in Deutschland vorran zu treiben. Auch hat der neue Eigner nach der Übernahme eine Beschäftigungsgarantie gegeben.“

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