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Ausgabe 35/2021

Stadtverwaltung fördert Umstellung auf Mehrweg-Verpackungen in der Gastronomie

31.08.2021

Einwegbesteck und -geschirr aus Plastik, Trinkhalme, Rührstäbchen, Wattestäbchen und Luftballonstäbe aus Kunststoff dürfen seit dem 3. Juli 2021 EU-weit nicht mehr produziert werden. Gleiches gilt für To-go-Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen und Wegwerf-Essenbehälter aus Styropor. Der Handel kann vorhandene Ware abverkaufen.

Verboten werden zudem Wegwerfteller, -becher oder -besteck aus biobasierten oder biologisch abbaubaren Kunststoffen. Das Gleiche gilt für Einwegteller und -schalen aus Pappe, die nur zu einem geringen Teil aus Kunststoff bestehen oder mit Kunststoff überzogen sind. Mehr Informationen zum Verbot von Kunststoff-Artikeln gibt es hier auf den Seiten der Bundesregierung.

 

Förderung von Mehrweggeschirr-Pfandsystemen durch die Kreisstadt Bad Hersfeld

Bad Hersfelder Gastronomiebetriebe, die von Einwegverpackungen auf Mehrweg-Systeme umstellen, können dafür ab sofort einen städtischen Zuschuss beantragen.

Beim Kauf von Mehrweggeschirr und bei anfallenden Systembeteiligungsgebühren übernimmt die Kreisstadt Bad Hersfeld bis zu 300 Euro. Den Antrag, die Förderrichtlinien und weitere Informationen gibt es unter https://www.bad-hersfeld.de/sonderseiten/mehrweg.html.

   

Mehrwegbox, hier der Firma reCIRCLE

„Wer Wert auf Hygiene und Nachhaltigkeit legt, kommt an einer Mehrweg-Lösung nicht vorbei“, sagt Bürgermeister Thomas Fehling. „Der Außer-Haus-Verkauf ist ein wichtiges Standbein für die Gastronomie, vor allem in Zeiten der Corona-Pandemie. Kurzfristig mögen Einwegverpackungen billiger sein, doch langfristig zahlen wir alle die Kosten für dieses vermeidbare Abfallaufkommen.“

Für die Förderung von Mehrweg-Systemen in Bad Hersfeld stehen in diesem Jahr insgesamt 6.000 Euro zur Verfügung. Diese finanzielle Unterstützung für Gastronomen hat der Magistrat einstimmig beschlossen.

Ergänzend oder alternativ zur finanziellen Förderung werden interessierten Betrieben die Hessentag-Becher zum Preis von 0,50 Euro je Stück zur Verfügung gestellt. Die Becher eignen sich ideal für den Ausschank von Kaltgetränken bei Veranstaltungen.

 

Die Förderrichtlinie und die Antragsformulare sind ab sofort abrufbar unter https://www.bad-hersfeld.de/sonderseiten/mehrweg.html .

 

Warum ist der Umstieg auf Mehrweg-Pfandsysteme sinnvoll?

Stündlich werden allein rund 320.000 Einweg-Becher in Deutschland verbraucht – davon bis zu 140.000 To-Go Becher, so das Bundesumweltministerium. Die Abfallmenge von Einweggeschirr und To-Go-Verpackungen betrug im Jahr 2017 mehr als 346.000 Tonnen, dies ergab eine Erhebung der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung.

Die meisten Gastronomiebetriebe setzen auf Einweggeschirr. Dadurch nimmt die Müllmenge extrem zu. Doch es gibt Alternativen. Viele kennen die Möglichkeit, das eigene Geschirr/Dosen oder Kaffeebecher im Supermarkt oder Cafés mitzubringen und so z.B. im Supermarkt den Käse an der Käsetheke direkt einpacken zu lassen oder den Kaffee To-Go im eigenen Becher mitzunehmen. Doch nicht immer denkt man daran, die eigenen Behältnisse mitzunehmen bzw. sind die Hygienevorschriften, gerade in Corona Zeiten noch strenger und diese Möglichkeit gerade nicht gegeben. Doch hierbei kann ein Mehrweg-Pfandsystem eine Alternative darstellen.

Hier noch einmal kurz zusammengefasst die Gründe, die für ein Mehrweggeschirrsystem sprechen:

-  Einwegverbot seit 3. Juli 2021
- Weniger Müll
- Nachhaltigkeit: Bessere Ökobilanz durch lange Nutzung als Einwegverpackungen
- Mehrwegboxen als Leihprodukt und durchlaufender Posten für Betrieb – kein finanzielles Risiko
- Vorreiter/Vorbild für andere
- Zusammenschluss zu einem System mit anderen Betrieben – Gemeinschaftsgefühl und Zusammenhalt stärken
- Weniger Ressourcenverbrauch/CO2 Ausstoß – Klimaschutz
- Finanzielle Unterstützung durch die Stadt
- Marketing-Materialien des jeweiligen Systemanbieters zur Auslage und Werbung vor Ort
- Bei Anschluss zu einem Pfandsystem deutschlandweite Werbung über die Plattformen des Anbieters (u.a. Homepage und Social-Media-Kanäle)

Das Mehrweg-Pfandsystem funktioniert zwischen Kunden und Betrieben meist so:

- Essen bestellen bei einem Mehrwegpartner-Gastronomiebetrieb,
- Abholung des Essens in einer Mehrwegbox gegen Zahlung eines Pfands,
- To-Go Essen unterwegs oder Zuhause genießen,
- Mehrwegbox bei einem beliebigen Partnerlokal zurückbringen,
- Gegen ein neues Essen in einer sauberen Mehrwegbox tauschen oder Pfand zurückerhalten