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Ausgabe 45/2021

125-Jahr-Geburtstagsfeier des Lingg-Denkmals

09.11.2021

Geburtstagsfeier des Lingg-von-Linggenfeld-Denkmals: Vor genau 125 Jahren wurde das Stadtbild des Stadtretters von Hersfeld auf dem Lingg-Platz im Beisein zahlreicher Bürger und Prominenter der Stadt feierlich enthüllt. Grund genug für Stadtarchivarin Dr. Tanja Roth und Stadtführer Michael Adam, zu einer Gedenkveranstaltung einzuladen – und mehr als 30 Interessierte kamen zum Denkmal von Lingg.

Zunächst gab Stadtführer Adam einen kurzen Überblick über die Gründe, die letztlich zum Denkmal führten. 1807 hatte Napoleon angeordnet, die Stadt zu plündern und abzubrennen, nachdem es zu Aufruhr mit einem Toten und zahlreichen Verletzten gekommen war. Lingg wusste den Befehl geschickt und geschmeidig zu handhaben und rettete so die Stadt.

Für diese Großtat sollte ihm ein Denkmal errichtet werden und schon 1830 gab es neun Skizzen, wie dies aussehen könnte. Doch es sollte noch weitere 66 Jahre dauern, bis es endlich soweit war. Dazwischen lagen Jahre des Stillstands ebenso, wie zahlreiche Eingaben, Pläne und Überlegungen. Sogar beim Kaiser wurde die Stadt vorstellig und fragte an, ob sie nicht Bronze in Form eroberter französischer Kanonen für das Standbild erhalten könne, dessen Standort zu der Zeit noch in der Mitte des Marktplatzes geplant war.

Letzten Endes steht das Denkmal nunmehr seit 125 Jahren am Übergang der Stadt zum Stift und mahnt heute noch an den Unterschied zwischen „Badischen“ und „Unsymbadischen“. „Und Lingg war ein Badischer“, schloss Adam den Vortrag.

Im Anschluss wurde eine kleine Ausstellung der Skizzen zum Lingg-Denkmal eröffnet, die sich seit 1830 angesammelt haben. In den Fenstern der HNO-Praxis von Dr. Jakub Janovsky gleich neben dem Denkmal hängen nunmehr neun Tafeln sowie eine Erklärungstafel zu den Exponaten, deren Originale im Stadtarchiv aufbewahrt werden.

Dr. Roth als Archivarin stellte in einer kurzen Rede ihre Arbeit vor, die das Gedächtnis für die Stadt bewahrt, und lud alle an Geschichte Interessierten ein, diese wertvolle Sammlung für ihre Forschung zu nutzen. Die Ausstellung der Skizzen ist bis Jahresende 2021 zu sehen.