09.05.2025
Zum 24. Mal findet in der Zeit von Samstag, 1. November, bis Donnerstag, 20 November, die Veranstaltungsreihe „Bad Hersfeld liest ein Buch“ statt. Wie bereits in den vergangenen Jahren werden auch dieses Mal im Winter verschiedene Lesungen und Aufführungen für kulturelle Vielfalt in Bad Hersfeld sorgen.
In diesem Jahr steht „Das Tagebuch der Anne Frank“, von Anne Frank und in der Übersetzung von Mirjam Pressler im Mittelpunkt der Literatur-Aktion. Der Magistrat hatte sich, nachdem die Auswahl-Jury unter Vorsitz von Dr. Thomas Handke diesen Vorschlag eingebracht hatte, für dieses Werk entschieden.
„Mit dieser Aktion wird das ausgewählte Buch zum gemeinschaftlichen Gesprächsthema. Das Lesen wird ganz Bad Hersfeld und Umgebung zum Gedankenaustausch und zur Diskussion zusammenbringen“, sagt Sandra Rudolph von der Konrad-Duden-Stadtbibliothek, die in der Jury als Koordinatorin tätig ist.
Das Buch bietet einen authentischen Zugang zur Geschichte der Shoah und Leserinnen und Leser können mehr über die Verfolgung der Jüdinnen und Juden in der Zeit des Nationalsozialismus erfahren. Anne Frank setzt sich in ihrem Tagebuch zum einen mit Themen auseinander, die die Menschen auch heute noch beschäftigen: Identität, Zukunftsträume, Frieden und Freiheit. Zum anderen wird Anne Frank von den Nationalsozialisten als Jüdin verfolgt und sie beschreibt antisemitische Gewalt.
„Der Antisemitismus hat in den vergangenen Jahren und Monaten dramatisch zugenommen. Judenfeindliche Straftaten sind in allen Erscheinungs-formen rasant angestiegen. Antisemitismus und Demokratiefeindlichkeit gehören zusammen. Deshalb ist Antisemitismus ein wichtiges gesellschaftliches Thema. Er beginnt bei der Verharmlosung des Völkermords an den Juden und setzt sich fort in Fremdenfeindlichkeit. Wenn Anne Frank noch leben würde, was hätte sie dazu gesagt?“, heißt es in der Begründung der Jury.
Die Auswahl-Jury sieht in diesem Buch ein zeitloses Zeugnis im Zeichen der Erinnerung an das Ende des Zweiten Weltkrieges vor 80 Jahren sowie der Befreiung der Konzentrationslager (zum Beispiel Auschwitz am 27. Januar 1945) und vor dem Hintergrund des aktuellen Krieges in Europa, einen biografischen Zugang zur Geschichte des Nationalsozialismus. Die Jury sieht zudem vielfältige Möglichkeiten rund um die Themen dieses Buches interessante Veranstaltungen auf die Beine zu stellen.
Heute steht Anne Franks Schicksal symbolisch für Millionen jüdischer Opfer des Holocaust. Ihre Tagebucheinträge erinnern nicht nur an deren tragische Schicksale, sondern mahnen auch zur Wachsamkeit gegenüber Antisemitismus und jeglicher Form von Diskriminierung in der heutigen Zeit.
Literatur-Aktion sucht Lesepaten - Informationstreffen am Dienstag, 3. Juni
Wie gewohnt ist die Bekanntgabe des Titels für „Bad Hersfeld liest ein Buch“ mit dem Aufruf verbunden, sich als „Lesepate“ durch eigene Veranstaltungen an der Aktion zu beteiligen. Viele Schulen, Vereine, die örtliche Buchhandlung und Privatpersonen haben in der Vergangenheit durch Lesungen sowie Kunst- und Theateraktionen zum Gelingen beigetragen.
Ziel ist es, möglichst viele freiwillige Lesepaten für die Aktion zu gewinnen. Nähere Einzelheiten werden bei einem Informationstreffen am Dienstag, 3. Juni, um 18 Uhr im Kurhaus (Konzertsaal), Am Kurpark 10, bekannt gegeben.
Wer Interesse hat oder Informationen über die Aktion und die Veranstaltungsplanung erhalten möchte, kann sich unter folgender E-Mail-Adresse/Telefonnummer erkundigen: bibliothek@bad-hersfeld.de oder 06621 201-740.
Weitere Informationen zur Literaturaktion „Bad Hersfeld liest ein Buch“ gibt es unter bad-hersfeld.de/sonderseiten/bad-hersfeld-liest-ein-buch