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15.06.2021
In Bad Hersfeld startet ein innovatives Projekt zur öffentlichen Beleuchtung
Es ist schon eine besondere Sache, mit der Beleuchtung im öffentlichen Raum: Sie soll hell sein, aber gleichzeitig Energie sparen und weniger CO2 Emissionen verursachen. Dem Sicherheitsgefühl von Bürgerinnen und Bürgern muss Rechnung getragen werden, aber die „Lichtverschmutzung“ soll minimiert werden. Stichworte wie „Insektenfreundlichkeit“ beschreiben weitere Ziele, die völlig zurecht mit der Straßenbeleuchtung in Verbindung gebracht werden.
Dieses Dilemma mit zum Teil gegensätzlichen Zielsetzungen wird von aktuellen Straßenbeleuchtungsanlagen bisher nicht aufgelöst. Deshalb wird ein neues Projekt, dass die Kreisstadt Bad Hersfeld gemeinsam mit der Deutschen Bank, Microsoft und [ui!] Urban Lighting Innovations GmbH beginnen wird, neue Ansätze erproben und umsetzen. Der Magistrat hat auf Vorschlag von Bürgermeister Thomas Fehling den Start des Vorhabens beschlossen.
Zielsetzungen des Projektes
Insbesondere durch intelligente und integrative Lichtsteuerung und die Verknüpfung verschiedener Systeme können nach Ansicht der Projektpartner die Anforderungskonflikte zwischen Kosteneinsparungen, Energieeffizienz, Sicherheit und Klimaschutz zwar nicht gänzlich, aber weitestgehend aufgelöst werden.
- Dazu zählen neue Ansätze, die es ermöglichen, die Helligkeit durch dynamisches Dimmen an das Verkehrsaufkommen und an die Anforderungen der Bürger und Bürgerinnen anzupassen.
- Neueste Leuchtentechnik erlaubt es mittlerweile auch, die sogenannte Farbtemperatur zwischen einem neutralen Weißton und einem gelblichen, oft auch als „Amber“ bezeichnetem Licht zu regulieren. Insekten und Wanderer in der Fuldaaue brauchen anderes Licht als Verkehrsteilnehmer auf dem Stadtring.
- Die Lichtsteuerungstechnik wird darüber hinaus so eingerichtet, dass sich die Lichtverteilung und die Helligkeit den Straßenverhältnissen anpassen. Dadurch soll die Verkehrssicherheit erhöht und die Lichtverschmutzung sowie der Energieverbrauch der Leuchten weiter optimiert werden.
- Die Datenerhebung über den Betriebszustand der einzelnen Leuchten soll zukünftig bei Störungsanalysen helfen. Damit reduzieren sich zeitaufwändige Fehlersuchen und Ausfallzeiten.
- Die Straßenbeleuchtung soll zudem als Träger für weitere „intelligente“ Zusatzeinrichtungen etabliert werden. Die Stadt hat schon 2019 zum Hessentag im Stiftsbezirk und auf Hauptverkehrsstraßen begonnen, in den Masten u.a. Sensoren für Lärm- und Luftschadstoffimmissionen, für Daten zu Verkehrsmengen und –arten oder Geschwindigkeitsmessungen zu installieren. Dies könnte im Projekt weiterentwickelt werden. Zukünftig könnten auf diese Art und Weise z.B. auch Daten zur aktuellen Witterung messtechnisch aufgenommen werden.
Das neue Projekt soll die 2019 zum Hessentag umgesetzte intelligente Beleuchtung im Stiftsbezirk für andere Teile des Stadtgebietes weiterentwickeln (Foto: Schréder GmbH)
Stadt Bad Hersfeld beschafft Straßenbeleuchtung neuester Art
Die Kreisstadt hat bereits in der mittelfristigen Finanzplanung des städtischen Haushalts jährlich sechsstellige Beträge für die schrittweise energetische Modernisierung der Straßenbeleuchtung vorgesehen. Damit konnte in den letzten Jahren die Hälfte der etwa 6.000 Bad Hersfelder Straßenleuchten schon umgerüstet werden – je nach lokalen Bedingungen mit Energieeinsparungen zwischen 30 bis 60%!
Ein Anteil der vorgesehenen Investitionsmittel für die Straßenbeleuchtung in Höhe von 220.000 Euro fließt nun als städtischer Anteil in das Projekt ein. Notwendige Voraussetzung ist, dass jetzt Straßenleuchten der neuesten Generation beschafft werden, die die Signale aus der Lichtsteuerung und der eingesetzten künstlichen Intelligenz (KI) auch verarbeiten können.
160 neue Straßenleuchten werden dieses Jahr in den Teilen des Stadtgebietes installiert, die bislang noch nicht auf LED-Technologie umgestellt sind. Konkret sind das
- auf dem nördlichen Stadtring Bereiche der Dippelstraße, Wehneberger Straße, Uff-häuser und Meisebacher Straße,
- die Berliner Straße zwischen Hainstraße und der Bundesstraße B 62 und
- Teile der Eichhofssiedlung.
Intelligente Lampen und intelligente Masten – mit Platz für weitere Module wie WLAN, Umweltsensoren, Lautsprecher, Geschwindigkeitsmessungen u.v.a.m. (Foto: Schréder GmbH)
Leistungen der Projektpartner
Das Projekt hat insgesamt ein Investitionsvolumen von rund 791.000 Euro. Neben dem städtischen Anteil von 220.000 Euro werden für die Umsetzung in Bad Hersfeld 571.000 Euro von den Partnern eingebracht, z.B. für
- Standsicherheitsprüfungen und die Ertüchtigung von Straßenbeleuchtungsmasten,
- Leistungen zur Lieferung und zum Betrieb von Sensoren zur Erfassung von Witterungs- und Umwelteinflüssen einschließlich der Datenauswertung (z.B. Überschreiten von Schwellenwertüberschreitungen bei Luftschadstoffen),
- die Ausarbeitung einer App zur möglichen individuellen Steuerung der Lichtintensität durch Bürgerinnen und Bürger,
- die Einbindung der Daten in das Bad Hersfelder Smartcity-Cockpit und einen zukünftigen Klimaschutzmonitor,
- KI-basierte Software-Lösungen für Energieverbrauchsberechnungen, Betriebsprognosen und die bedarfsgerechte sowie witterungsabhängige Beleuchtungssteuerung.
Als Kernaussage des Projektes gilt, dass das bloße Austauschen alter verbrauchsintensiver Leuchtentechnik gegen LED-Leuchtentechnik ohne Mehrwert für Mensch und Umwelt nicht mehr zielführend ist.
Das Projekt wird ab Juli schrittweise umgesetzt und ein Jahr dauern, um alle witterungsbedingten und jahreszeitlichen Anforderungen an die öffentliche Beleuchtung zu erfassen.
Die [ui!] Urban Lighting Innovations GmbH wird das Gesamtprojekt innerhalb eines neuartigen, gesamtheitlichen Services umsetzen und betreiben. Die Lösungen der [ui!] basieren dabei auf der Cloudplattform Microsoft Azure. Die Deutsche Bank bietet innovative Lösungen für die Finanzierung von Smart City-Vorhaben, die den öf-fentlichen Sektor bei der schnelleren Erreichung ihrer ESG-Ziele unterstützen (Environmental, Social and Governance - also Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung). Das gesamte Projekt wird dabei vom Fachgebiet Lichttechnik der Technischen Universität Berlin wissenschaftlich begleitet.
„Ich freue mich, dass sich der Magistrat einstimmig für das Projekt ausgesprochen hat.“ resümiert Bürgermeister Fehling die Haltung des Gremiums zum Thema Klimaschutz.
Das Projekt wird im nächsten städtischen Ausschuss für Stadtplanung, Umwelt und Klima öffentlich vorgestellt. Die Sitzung beginnt am Mittwoch, den 23. Juni um 17 Uhr im Bürgerhaus Hohe Luft (Schlosserstraße 30). Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
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