18.07.2024
Die Projekte „Hand in Hand“ des Kreises und „Leihgroßeltern“ der Stadt Hersfeld sind auf der Suche nach neuen Ehrenamtlichen. „Es lohnt sich“, sagt eine Freiwillige mit Erfahrung.
Der Wunsch nach eigenen Enkeln hat sich bisher nicht erfüllt oder die Kleinen wohnen weiter weg. Das sind Gründe, die in der Vergangenheit schon viele Seniorinnen und eher wenige Senioren dazu bewogen haben, sich ehrenamtlich beim Projekt „Hand in Hand“ des Landkreises oder „Leihgroßeltern“ der Stadt Bad Hersfeld zu engagieren.
Nach der Corona-Pandemie hätten beide Projekte Schwierigkeiten, neue Ehrenamtliche für die Arbeit mit Kindern zu gewinnen, berichten die Verantwortlichen. „Wir fangen fast bei Null an“, bedauert Jutta Hendler vom Fachbereich Generationen der Stadt Bad Hersfeld.
Dieses besondere Ehrenamt sei eine Bereicherung sowohl für Familien als auch die „Leihgroßeltern“ oder die Ehrenamtlichen bei „Hand in Hand“, versichern auch die Verantwortlichen von Seiten des Landkreises.
Die Verantwortlichen für die Ehrenamtsprojekte: Jutta Hendler (Stadt Bad Hersfeld) Ulrike Stauffenberg und Claudia Koch-Gruska (Fachdienst Kinder- und Jugendhilfe des Landkreises) und Andrea Zentgraf (Sozialdienst Katholischer Frauen). © Laura Hellwig
Das Projekt „Hand in Hand“ ist Teil des Netzwerks „Frühe Hilfen“, das beim Landratsamt im Fachdienst Kinder- und Jugendhilfe angesiedelt ist. Die Netzwerkkoordinatorinnen sind Ulrike Stauffenberg und Claudia Koch-Gruska. Bei der Begleitung der Ehrenamtlichen bei „Hand in Hand“ arbeiten die „Frühen Hilfen“ eng mit dem Sozialdienst Katholischer Frauen aus Fulda und Andrea Zentgraf zusammen, die in der Außenstelle Bad Hersfeld tätig ist.
Beide Projekte zielen darauf ab, Familien im Alltag zu unterstützen, indem Ehrenamtliche Zeit mit den Kindern verbringen. Im Vorfeld werden die Bedürfnisse der Familien und die Bereitschaft der Ehrenamtlichen aufeinander abgestimmt, es gibt eine Kennenlernphase und sowohl die Ehrenamtlichen als auch die Familien werden während der gemeinsamen Zeit von den Verantwortlichen betreut.
Im September starten neue Schulungen für interessierte Ehrenamtler
Im September starten die nächsten Ehrenamtsschulungen für Menschen, die Interesse haben, sich in einem der beiden Projekte zu engagieren. Die Schulung ist für beide Projekte dieselbe und umfasst Themen wie Kommunikation und Verhalten, Gesprächsführung und Umgang mit Konflikten.
Sie helfen Familien im Alltag: Die Ehrenamtlichen im Projekt „Hand in Hand“ (von links) Birgit Hillert, Renate Lissek und Helga Hildebrand. © Laura Hellwig
Renate Lissek hat bei „Hand in Hand“ schon mehreren Familien im Alltag geholfen. Aktuell sieht ihre ehrenamtliche Arbeit so aus, dass sie ein Kind an einem Tag in der Woche von der Kita abholt, mit ihm zum Kinderturnen geht und es danach nach Hause bringt.
Dort wird auch gerne nochmal gespielt, gepuzzelt und gelesen. „Ich bin da wirklich wie eine Ersatz-Oma, denn die richtigen Großeltern wohnen im Ausland“, erklärt die 70-Jährige. „Zwischen uns hat es sofort harmoniert“, sagt sie freudig. Birgit Hillert holt ihr Kind einmal in der Woche von der Tanzschule ab und geht mit ihm auf den Spielplatz und danach nach Hause. Ihre leiblichen Enkel wohnen weiter weg, erzählt sie.
Kontakt
„Hand in Hand“: Ulrike Stauffenberg und Claudia Koch-Gruska: Telefon 0 66 21/87 52 08, E-Mail fruehehilfen@hef-rof.de ; Andrea Zentgraf: Telefon 0 66 21/17 26 40, badhersfeld@skf-fulda.de ;
„Leihgroßeltern“: Telefon 0 66 21/409 66 15, E-Mail mgh@bad-hersfeld.de
„Die Ehrenamtlichen sind nicht dafür da, Familien aus schwierigen Situationen herauszuhelfen oder ein Ersatz für die Kinderbetreuung zu sein“, mahnt Jutta Hendler. Der Einsatz in den Familien beschränke sich zumeist auf einen bis zwei Tage in der Woche, erklärt Andrea Zentgraf. Bei jüngeren Kleinkindern tragen mehrmalige Treffen in der Woche dazu bei, ein besseres Vertrauensverhältnis aufzubauen, so Zentgraf.