Aktuelles

06.06.2024

Bad Hersfeld liest ein Buch 2024 – Literaturaktion sucht wieder Lesepaten!

Bilderbeschreibung

Die Aktion „Bad Hersfeld liest ein Buch 2024“ wird vom Samstag, 09. November bis Donnerstag, 28. November wieder mit Lesungen und Aufführungen für kulturelle Vielfalt sorgen.

In diesem Jahr steht das Buch von Ijoma Mangold „Das deutsche Krokodil“ im Mittelpunkt der Literatur-Aktion. Das hat die Auswahl-Jury unter Vorsitz von Dr. Thomas Handke und der Magistrat der Stadt entschieden. Zudem hat der Autor, sein Kommen zur Abschlussveranstaltung am 28. November bereits zugesagt.

Mit dieser Aktion wird das ausgewählte Buch zum gemeinschaftlichen Gesprächsthema. Das Lesen wird ganz Bad Hersfeld und Umgebung zum Gedankenaustausch und zur Diskussion zusammenbringen.

Warum diese wie beiläufig erzählte, von Ambivalenzen und Widersprüchen durchsetzte Geschichte, diese Mischung aus Tatsachenbericht und Bildungsroman, unbedingt aufgeschrieben werden musste, begreift der Leser nach und nach. Man darf Ijoma Mangold bescheinigen, dass er hier auf überzeugende Weise sich selbst "historisch" geworden ist, um eine Formulierung Goethes zu benutzen, und dass er bei aller Freimütigkeit klug zu trennen weiß zwischen dem, was er preisgibt, und dem, was er für sich behält. Das schützt seine Privatsphäre und macht den Leser weder zum Voyeur noch zum Komplizen, sondern zum Mitdenker.

Zum Inhalt des Buches: Ijoma Mangold wächst in den siebziger Jahren in Heidelberg auf. Seine Mutter stammt aus Schlesien, sein Vater ist aus Nigeria nach Deutschland gekommen, geht aber nach kurzer Zeit nach Afrika zurück. Erst zweiundzwanzig Jahre später meldet er sich wieder und bringt Unruhe in die Verhältnisse.

Wie wuchs man als «Mischlingskind» und «Mulatte» in der Bundesrepublik auf? Ein wichtiger Fokus ist Mangolds unsicherer Bezug zu seiner Hautfarbe – seine Verweigerung als junger Mann zuzugeben, dass er mit Rassismus konfrontiert wird, und seine Faszination mit Schlesien und Preußen statt Nigeria. Mangold setzt sich von Beginn seines Buches an mit seinem Anderssein und den Vertracktheiten seiner Herkunft auseinander.

 

Literatur-Aktion sucht Lesepaten - Informationstreffen am 18. Juni

Die Auswahl-Jury und der Magistrat sieht in diesem Roman ein perfekt ausbalanciertes Verhältnis zwischen Gleichberechtigung in all seinen Facetten und wie wir in unserer Gesellschaft mit dem Anderssein umgehen. Der Inhalt des Buches bietet viele Möglichkeiten in der literarischen Gestaltung und Erzählkunst über die Auseinandersetzung der eigenen Herkunft, der Identitätsfrage und wie sich Menschen trotz ihrer Unterschiede sowie ihrer visuellen Andersheit verbinden können. Als ein literarisches, emotionales und rhetorisch geschriebenes Mitfühl-Buch ist diese Biographie auffällig anders.

Die Jury sieht zudem vielfältige Möglichkeiten, rund um die Themen dieses Buches interessante Veranstaltungen auf die Beine zu stellen.

Wie gewohnt ist die Bekanntgabe des Titels für „Bad Hersfeld liest ein Buch“ mit dem Aufruf verbunden, sich als „Lesepate“ durch eigene Veranstaltungen an der Aktion zu beteiligen. Viele Schulen, Vereine, die örtliche Buchhandlung und Privatpersonen haben in der Vergangenheit durch Lesungen sowie Kunst- und Theateraktionen zum Gelingen beigetragen. Ziel ist es, möglichst viele freiwillige „Lesepaten“ für die Aktion zu gewinnen. Nähere Einzelheiten werden bei dem Informationstreffen am Dienstag, 18. Juni 2024 um 18.00 Uhr in der Stadthalle Bad Hersfeld (Konferenzraum 3, 1. Obergeschoss), Wittastraße 5, bekannt gegeben.

Wer Interesse hat oder Informationen über die Aktion und die Veranstaltungsplanung erhalten möchte, kann sich unter dieser E-Mail-Adresse/Telefonnummer erkundigen: bibliothek@bad-hersfeld.de oder 06621 201-740 .

(v.l.n.r): Die Jury von „Bad Hersfeld liest ein Buch 2024“: Markus Pfromm, Bürgermeisterin Anke Hofmann, Imke Leipold, Sandra Rudolph (Koordinatorin), Dr. Thomas Handke (Vorsitzender), Christel Zimmermann und Stadtrat Günter Exner, (Foto © P. Ißbrücker/Stadt Bad Hersfeld)

 

Weitere Informationen zu „Das deutsche Krokodil“

Der Autor Ijoma Mangold, geboren 1971 in Heidelberg, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in München und Bologna. Nach Stationen bei der „Berliner Zeitung“ und der „Süddeutschen Zeitung“ wechselte er 2009 zur Wochenzeitung „Die Zeit“, deren Literaturchef er von 2013 bis 2018 war. Inzwischen ist er Kulturpolitischer Korrespondent der Zeitung. Zusammen mit Amelie Fried moderierte er die ZDF-Sendung „Die Vorleser“. Außerdem gehört er zum Kritiker-Quartett der Sendung „lesenswert“ des SWR-Fernsehens. 2017 erschien „Das deutsche Krokodil“. Mangold lebt in Berlin.

Wie wuchs man als «Mischlingskind» und «Mulatte» in der Bundesrepublik auf? Wie geht man um mit einem abwesenden Vater? Und womit fällt man in Deutschland mehr aus dem Rahmen, mit einer dunklen Haut oder mit einer Leidenschaft für Thomas Mann und Richard Wagner? Erzählend beantwortet Ijoma Mangold diese Lebensfragen, er hält seine Erlebnisse mit seiner deutschen und mit seiner afrikanischen Familie fest. Und nicht zuletzt seine überraschenden Erfahrungen mit sich selbst.

Das deutsche Krokodil verwebt viele Fäden zu einem faszinierenden Teppich. Da ist zum Beispiel die Geschichte der Familie von Mangolds Mutter, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus Schlesien fliehen musste. Oder Mangolds Lobgesang auf seine Mutter, deren Zwanglosigkeit ihm als Kind suspekt ist – erst als Jugendlicher begreift er, „dass die Mutter zum Star seiner Schulfreunde geworden ist“.


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