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07.07.2020

Bad Hersfeld setzt weiter auf die Kaufland-Ansiedlung

Mit großer Mehrheit hat die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, auf dem Gelände des Schlachthofs am Stadtring ein Kaufland-SB-Markt anzusiedeln. Dabei ist durch den Bad Hersfelder Investor Walter Rossing die Idee entstanden, das zukünftige Kaufland-Areal durch einen Shuttle-Verkehr an die Innenstadt anzubinden.

Das geplante Kaufland-Areal auf dem Schlachthof-Gelände; links oben die Breitenstraße

Für das Projekt ist zunächst ein sogenanntes Abweichungsverfahren beim Regierungspräsidium (RP) Kassel notwendig, da die übergeordneten regionalplanerischen Vorgaben verändert werden müssen. Den Antrag für das Abweichungsverfahren hat die Kreisstadt nun zusammen mit umfangreichen Unterlagen nach Kassel gesandt.

In einer ersten Kontaktaufnahme mit den sogenannten Trägern öffentlicher Belange hatte das RP Anfang des Jahres Umlandgemeinden, Verbände oder Straßenbauträger um Anregungen und Bedenken zu den Bad Hersfelder Planungen gebeten. Als kritisch waren im Wesentlichen drei Punkte bezüglich der Kaufland-Ansiedlung genannt worden, über die die Regionalversammlung beim Regierungspräsidium vermutlich Ende September entscheiden wird.

„Wir nehmen die Befürchtungen sehr ernst und haben dazu umfangreiche Analysen erarbeitet.“ so Bürgermeister Fehling bei der Vorstellung der Planungen auf der gestrigen Pressekonferenz. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass unsere Argumente die Bedenken unserer Nachbarn und der Verbände zerstreuen werden. Wir setzen weiterhin auf die Kauflandansiedlung und das Shuttle-Konzept und sind optimistisch, dass die Regionalversammlung dem Abweichungsverfahren zustimmen wird.“

Warum geht es konkret? Hier in Kurzform die Argumente der Stadt zu den drei Kritikpunkten:

1. Kritikpunkt: Der neue Markt entzöge den anderen Märkten Kaufkraft

In einer neuen 60-seitigen „Auswirkungsanalyse zur Ansiedlung eines Kaufland-Supermarktes“ kommt der renommierte Gutachter GMA zu dem Ergebnis, dass keine Wettbewerbsverzerrungen durch Kaufland für den Einzelhandel in der Innenstadt und dem Umland entstehen!



Durch die Schließung des Herkulesmarktes (2014) und des Edekamarktes im Rechberggelände (2016) sind mehr Verkaufsflächen weggefallen, als durch die Neuansiedlung des Kaufland und die geplante Wiedereröffnung des Edeka-Marktes an der Hainstraße wieder hinzukommen sollen. Auch liegen die Umsatzerwartungen für Kaufland bei 7 bis 8% der Gesamtumsätze, also unter der 10%-Schwelle und seien deshalb zwar „wirtschaftlich spürbar, aber nicht betriebsgefährdend“ für die vorhanden Märkte.

Zudem erfreut sich Bad Hersfeld seit 10 Jahren eines kontinuierlichen Bevölkerungswachstums. „Der Kuchen für den Einzelhandel wird eher größer." so Fehling.

2. Kritikpunkt: Das Kaufland-Gelände sei nicht Innenstadt-integriert

Die „Neustadt“ gehörte über 400 Jahre zur Kernstadt. Insbesondere das Gelände des ehemaligen Schlachthofs ist somit Teil der historischen Altstadt und der Innenstadt Bad Hersfelds. Erst durch die Eisenbahn im 19. Jahrhundert kam es zu Trennwirkungen. Die Bausünde der 1960er Jahre kann jetzt behoben werden, indem durch den Neubau der Hochbrücke die „Neustadt“ wieder zusammengeführt wird. Fehlings Kurzformel: „ Es muss nicht integriert werden, was schon immer zusammengehörte!“

3. Kritikpunkt: Der Shuttle zur Kaufland-Anbindung an die Innenstadt sei unrealistisch.

Politisch erstes und vorrangiges Ziel der Shuttle-Verkehre ist die Anbindung des Kauflandgeländes an die Innenstadt und zum StadtBus-Knoten in der Breitenstraße. Und diese Verkehre sind machbar!

Der Bürgermeister weiter: „Unsere Marktbeobachtung hat gezeigt, dass die notwendigen Fahrzeuge für den Shuttle schon vorhanden sind und technisch funktionieren. Die elektrischen Fahrzeuge der Dromos Technologies AG sind etwa aufgrund ihrer geringen Breite von nur einem Meter in der Lage, die Unterführung der Hochbrücke zu nutzen und Kunden zwischen Breitenstraße und Kaufland zu befördern. Sie können Personen, Fahrräder, Rollstühle und sogar Güter transportieren.“



Bereits vorhanden: Dromos-Fahrzeuge

Notwendig dafür ist eine Abstimmung mit dem Bundesunternehmen DEGES, die derzeit schon die baulich notwendige Erneuerung der Hochbrücke plant.

Aber darüber hinaus gibt es auch sinnvolle Ausbaustufen für die Weiterführung in die Kernstadt oder zum Bahnhof. Ohnehin steht 2022 für das gesamte StadtBus-System eine neue Ausschreibung an; dort könnten die Shuttle-Fahrzeuge möglicherweise für schwach ausgelastete Buslinien eine günstigere Ersatzfunktion darstellen.

Mittelfristig denkbare Ausbaustufen des Shuttle-Verkehrs

Fehling abschließend: „Unsere Planungen zeigen: Der Shuttle ist technisch und wirtschaftlich realisierbar und bietet über die eigentliche Kauflandanbindung hinaus Mehrwert für die ganze Stadt. Er ist der Einstieg in einen modernen, klimafreundlichen, barrierefreien, kostengünstigen und zugleich qualitätssteigernden Öffentlichen Nahverkehr/StadtBus für die Kernstadt und die Stadtteile. Zudem kann er eine touristische Attraktion entfalten und auch positive Effekte zur Lösung der Güterverkehrsprobleme in der Innenstadt bringen.“


Hier finden Sie den Vortrag des Bürgermeisters auf der Pressekonferenz. Zwei aktuelle Medienberichte zum Thema können sie hier und hier nachlesen.

Wer noch tiefer einsteigen möchte, findet hier
-  die „Auswirkungsanalyse zur Ansiedlung eines Kaufland-Supermarktes in Bad Hersfeld“ sowie
-  die städtischen Unterlagen für das Regierungspräsidium Kassel zur Kauflandansiedlung.


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